Richard Müller berichtet: „Mein Weg zu 171 km auf dem Kölnpfad“
„Wir starteten bei leichtem Nieselregen am Freitag Morgen um 8:00 Uhr in Köln-Stammheim in der Nähe des Schlossparks mit ca. 400 Teilnehmenden. Zügig ging es dann über Flittard am Rhein entlang zum 1. Verpflegungspunkt (VP) bei Km 13,8. Dort habe ich aber nur etwas getrunken und bin dann auch gleich weiter bis zum nächsten VP bei km 28,1, in Niel an der Leverkusener Brücke. Jetzt wurde es langsam immer wärmer, aber wir hatten zum Glück auch viel Schatten auf der Strecke. Weiter ging es dann zum 3. VP bei 45,7 km über Worringen bis um den Pescher See. Von dort ging es weiter zum VP 4 bei Km 59,8 zum FC Stadion. Bisher läuft noch alles wunderbar.
Inzwischen haben sich mir noch 2 Mitwanderinnen angeschlossen, die das gleiche Tempo hatten. So vergingen die Kilometer wie im Flug. Viele Gespräche, aber auch mal schweigen. So ging es dann in die Nacht und zu VP 5 Nähe Kaltscheuer Weiher. Dort erwartete uns eine große Schar von Glühwürmchen, die uns auch noch eine ganze Weile bis zum VP 6 Km 84,5 bei der Anlegestelle in Köln-Weis begleitet haben. Jetzt ging es die letzten Kilometer auf der linken Rheinseite bis Rodenkirchen über die Brücke bis zu VP 7 Km 95,3 nach Porz-Ensen. Dort haben wir eine etwas längere Pause gemacht und sind dann nicht mehr ganz so frisch in den Sonnenaufgang am Rhein entlang bis zu VP 8 Km 106,7 nach Lülsdorf Gut Schneppenhof gewandert.
Nun haben wir die 100 km überschritten und es geht mir immer noch sehr gut. Bis zum nächsten VP 9 Km 121,6 mussten wir durch die berüchtigte Todeszone bis nach Wahn zur Peter- Petersen-Grundschule. Obwohl wir relativ früh durch diese Zone gingen, war es schon recht warm. Die vielen Wanderer, die nach uns kamen, haben uns sehr leid getan. An der Schule war dann eine etwas längere Pause geplant. Wir konnten uns im Waschraum frischmachen und unsere deponierte Wechselkleidung anziehen. Beim Sockenwechsel bemerkte ich dann eine größere dunkle Blase auf einem Zeh, die ich aufstach und ein Pflaster drauf machte. Dann noch schnell etwas essen und weiter ging es frisch gestärkt zu VP 10, km 135 nach Bensberg. Dieser Weg führte uns über den höchste Punkt Kölns, den Monte Troodelöh (118,04 m ü. NN). Nach einer wieder etwas längeren Pause ging es weiter zur Eisportarena zum VP 11 Km 146,8. Bis hier hin ging es mir noch richtig gut.
Nun wieder frisch gestärkt auf zu VP 11 bei Km 158. Jetzt sagte eine der Mitwanderinnen, ,,du läufst aber sehr schief“. Das hatte ich selbst noch nicht bemerkt. Von da an musste ich mich aber immer mehr überreden nicht aufzuhören. Zwischendurch habe ich dann immer wieder Dehnübungen gemacht, so dass ich wieder eine Weile schmerzfrei laufen konnte. Beim letzten VP km 158,6 wieder dehnen und trinken. Dann die letzten Kilometer mit vielen Unterbrechungen zum Ziel nach Stammheim.
Dort erwartete uns viel Applaus und mich erwarte meine Liebste. Zur großen Überraschung stand auch Elke Duda um 0:25 Uhr im Ziel“.
Richard hat es geschafft, viele Trainingseinheiten, sein starker Wille, seine Ausdauer, aber auch seine Zuversicht haben ihn zu dieser herausragenden Leistung beflügelt.
Wir gratulieren Richard sehr herzlich!