Zweierlei Maß – Die Rasenregeneration im Aggerstadion

Heilig ist der Rasen des Aggerstadions. Nicht für die Kirche, so aber doch für die Verantwortlichen der Stadtverwaltung. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit werden im Anschluss an die Fußballsaison der Rasen des Fußballplatzes sowie alle Nebenflächen wochenlang gesperrt. „Regenerationsphase“, so die offizielle Begründung aus dem Rathaus. Negativ davon betroffen von dieser Restriktion sind unter anderem die Sportler der Troisdorfer Leichtathletik Gemeinschaft (TLG). Denn während bei den Fußballern die Sommerpause anbricht, sind die Leichtathleten gerade in ihrer sportlichen Hochphase. Da reiht sich Sportfest an Sportfest. Qualifikationen für überregionale Meisterschaften können noch erfüllt werden – dafür bedarf es optimaler Trainingsbedingungen, die außerhalb der Rasenregeneration unzweifelhaft gegeben sind. Aber: Der Rasen bleibt tabu. Ausnahmen ausgeschlossen. Noch nicht einmal barfuß oder am äußersten Rand des Rasens dürfen Sportler den Rasen zum Auslaufen benutzen.
Siehe da, am Freitagabend (21. Juni 2013), mitten in der Regenerationsphase, ist der 1. FC Köln unter seinem neuen Trainer Peter Stöger zu Gast im Aggerstadion und absolviert dort ein Freundschaftsspiel gegen die Sportfreunde Troisdorf 05. Das wird bestimmt eine gutbesuchte Veranstaltung, an der auch Leichtathleten unter den Zuschauern sein werden.
Dennoch werden die Leichtathleten mit Wehmut begleiten, dass die Fußballer dürfen, was ihnen untersagt ist. Das ist in der Tat ein Ärgernis. Da wird im zuständigen Amt im Rathaus tatsächlich mit zweierlei Maß gemessen.
Es geht den TLG-lern nicht darum, dass die Fußballer nicht ihr Spiel austragen sollen. Es geht vielmehr darum, gleich behandelt zu werden und von der Verwaltung ein bisschen mehr Pragmatismus als Starrköpfigkeit zu erwarten. Der Vorstand der TLG versucht seit Jahren im Gespräch mit dem zuständigen Amt eine Lösung zu erzielen, die sowohl den Interessen der Stadt als auch denen der TLG entgegen kommt. Bisher leider ergebnislos, da die Stadtverwaltung keinerlei Bewegungsbereitschaft zeigt. Den Vorschlag der TLG, die beiden Rasenflächen nacheinander und nicht zeitgleich einer Ruhephase zu überlassen, wurde bisher kategorisch mit „geht nicht“ abgelehnt. Laut Aussage der Stadtverwaltung sei dies aus „vegetativen Gründen“ notwendig. Außerdem habe eine nachgeschaltete Regeneration des Trainingsrasens erhebliche logistische Auswirkungen auf den Trainingsbetrieb nahezu aller Vereine im Aggerstadion. Die TLG wäre gerne bereit, an einen gemeinsamen Tisch mit allen im Aggerstadion beheimateten Vereinen und der Stadtverwaltung nach Lösungen zu suchen. Dafür bedarf es jedoch zumindest einer minimalen Kooperationsbereitschaft der Stadtverwaltung, die bislang nicht ersichtlich ist.
Dass auf einmal geht was bisher nicht ging, zeigt das Sportereignis am Freitagabend. „Ab sofort heißt es für uns TLG-ler, „geht nicht, gibt’s nicht“, zeigt sich der Vorsitzende der TLG Ralf Saborowski kampfbereit.

Ehrenabend 2013

Im Schützenhaus in Oberlar fand der diesjährige Ehrenabend der TLG statt. In dem sehr gediegenen Ambiente begrüßte der Vorsitzende Ralf Saborowski die eingeladenen Gäste. Vor zwei Jahren hat der Vorstand sich entschieden Mitglieder zu ehren, die sich sowohl in sportlicher als auch außersportlicher Hinsicht zum Teil seit vielen Jahren ehrenamtlich engagieren. Der Ehrenabend ist eine Form der Wertschätzung für verdiente Mitglieder. Wie unerlässlich der Einsatz von Menschen im Ehrenamt ist, stellte Ralf Saborowski in seinen Beitrag zum Ehrenamt vor. In Deutschland müssten jährlich Milliarden an Euro ausgegeben werden, um die unentgeltlich geleistete Arbeit von Ehrenamtlern zu kompensieren und eine Vielzahl von öffentlichen Aufgaben könnten nicht mehr erbracht werden, wenn alle ihr Ehrenamt von heut auf morgen einstellen würden.

Die fünf Abteilungen benennen dem Gesamtvorstand Mitglieder aus ihren Reihen, die nach ihrer Ansicht geehrt werden sollten. Der Gesamtverein richtet die Veranstaltung aus. In diesem Jahr hatte der Verein das Glück, dass bei einer Abstimmaktion der Ing. DiBa weit über 800 Klicks für die TLG erfolgten und infolge dessen eine nette Spende zustande kam, die in diesen Ehrenamt investiert wurde. Nach einem ausgiebigen Essen wurden die Ehrungen vollzogen.

Bereits im Dezember letzten Jahres wurde Jan-Josef-Jeuschede geehrt, der zurzeit sein Studium in den USA absolviert. Über die Weihnachstage war er bei seinen Eltern zu Besuch und so nutze Ralf Saborowski die Gelegenheit, Jan für seine sportlichen Verdienste für den Verein zu ehren. Jans Disziplin ist das Kugelstoßen. Mit der 6-Kg-Kugel erzielte er Weiten von 18,92 m und wurde damit zweiter der DLV-Bestenliste und mit einer Weite von 18,74 m wurde er Deutscher Vizemeister.

Am Ehrenabend wurde das B-Jugend-Team U18 geehrt, dass im letzten Herbst bei der Nordrhein-Mannschaftsmeisterschaften in Kevelaer mit 8279 Punkten als Sieger vom Platz ging. Zu dem erfolgreichen Team gehören: Jonas Clasen, Tim Dick, Sebastian Dreesbach, Henrik Fettke, Niclas Golbach, Hendrik Hüners, Lennart Kneip, Maximilian Meurer, Tobias Schick, Mark Schmidt und Björn von Wernsdorf.

Nikolaj Kröker wurde für sein jahrelanges Engagement als Trainer der Damen- und Herren-Volleyballmannschaften ausgezeichnet.

Stefan Müller ist seit mehr als 30 Jahren aktiver Basketballer und kümmert sich als Trainer um die U14er, die er so an den Basketballsport heranführt. Geehrt wurde auch Karl Theo Bold, in seiner Gruppe besser bekannt als „Charly Bold“. Charly war lange Jahre als Vereinskassenwart tätig. Heute kümmert er sich um die Belange der Betriebssportgruppe der Firma TNT, die Teil der TLG ist. Darüber hinaus ist er Mitglied im Ehrenrat des Vereins.

Elke Duda ist seit Jugendtagen Mitglied der TLG. Sie wurde geehrt für ihren mehr als zehnjährigen Einsatz für die Mitgliederbetreuung der Abteilung M.U.T. (Marathon-Ultra-Team) und ihrem Engagement im Organisationsteam für die 6-Stunden-Läufe.

Für ihren Einsatz um das Wohlbefinden bei Sportveranstaltungen wurden Britta Schier und Claudia Dreesbach ausgezeichnet. Zusammen mit Elke Stübner sind die drei Damen schon seit vielen Jahren verantwortlich für den reibungslosen Ablauf um das leibliche Wohlergehen am Spielfeldrand.

Im Anschluss an die Ehrungen saßen die Teilnehmer noch mehr als zwei Stunden zusammen. Musikalisch wurde der Abend untermalt von Jens Hoberg, Ansgar Anter und Andreas Oeldemann, drei Mitgliedern der TLG, die sich in der Formation extra für den Abend eingespielt hatten und eine tolle musikalische Gesamtleistung boten. Ralf Saborowski war am Ende des Abends sichtlich zufrieden:“Ein rundum gelungener Abend. Alles passte zueinander. Auch der Service und das Essen waren einwandfrei. Danke allen, die zu diesem gelungenen Abend beigetragen haben.“